Der rastlose Kopf
Dr. Paul Hochgesang
„Ich langweile mich schnell“, sagt Dr. Paul Hochgesang über sich selbst. Der Materialentwickler von Freudenberg Sealing Technologies im nordamerikanischen Plymouth bei Detroit gilt als brillanter Chemiker, als jemand, der Unmögliches möglich macht. An genügend spannenden Herausforderungen mangelt es ihm nicht.
Sein Gehirn sei ständig dabei, Probleme zu analysieren. Er suche stets nach bislang unmöglichen Lösungen: Dr. Paul Hochgesang arbeitet bereits seit knapp 19 Jahren bei Freudenberg in Plymouth im Bundesstaat Michigan und ist Inhaber zahlreicher Patente. Gibt es kein Problem, das er lösen kann, langweile er sich. Allein im Moment kümmert er sich gleichzeitig um rund 40 Innovationsprojekte. „Ich bin bekannt dafür, unkonventionell zu denken“, so der promivierte Chemiker. „Oder besser noch: Gleich alle Konventionen über Bord zu werfen und etwas ganz Neues zu erschaffen.“
Wie beispielsweise Fluorkautschuk-Mischungen, die als anspruchsvolle Dichtungslösungen für Dieselmotoren, in der Luftfahrt oder auch in der chemischen Industrie zum Einsatz kommen und ohne jegliche Nachbearbeitung auskommen. Dank dieser neuartigen Mischung können Kunden viel Zeit und somit Kosten sparen. „Ich erinnere mich noch genau an das Gesicht des zuständigen Ingenieurs unseres Kunden. Er war sprachlos“, sagt Hochgesang und lacht. „Geht nicht – gibt es einfach nicht für mich!“
Ob nun schwimmfähige Spezialsilikone für die Raumfahrt oder den richtigen Werkstoff zur Fertigung von Fast-Food-Öfen – Hochgesang liebt die Vielfalt, die sein Beruf ihm bietet. „Ich weiß nie wirklich, welche Aufgabe als nächstes auf mich wartet.“ Dabei taucht er immer tief in das jeweilige Thema ein, das ihn beschäftigt und ist sich für nichts zu schade. „Ich packe gern mit an und liebe es, meine Hände schmutzig zu machen“, so der auf Silikone spezialisierte Wissenschaftler.
Das gilt nicht nur für seinen Beruf, sondern auch für andere Bereiche seines Lebens. In seiner Freizeit gärtnert er und versorgt seine Kollegen mit selbstgemachter Marmelade. Außerdem sammelt er alte, amerikanische Autos, spielt in einer Band und liebt das Skifahren. Einmal jährlich veranstaltet er ein Grillfest für seine Kollegen in der Materialentwicklung.
Seinen Arbeitsplatz bezeichnet der 58-Jährige als „lebendes Museum“ – überall finden sich Auszeichnungen, Trophäen und Beispiele der Produkte, an denen er bereits gearbeitet hat. Hochgesang: „Manche Leute fragen mich, warum ich meine Zeit damit verschwende, an scheinbar unlösbaren Problemen zu arbeiten. Aber ich will von Grund auf verstehen, wie Dinge funktionieren. Und da gibt es noch unendlich viel für mich zu entdecken und zu verstehen.“
Wissenswertes über Flachdichtungen
Flachdichtungen dienen der statischen Abdichtung zweier planer Dichtflächen. Da Flachdichtungen insbesondere in der Chemieindustrie, aber auch Lebensmittel- und Pharmaindustrie eingesetzt werden, müssen die Werkstoffe vielfältigen und zum Teil aggressiven Medien sowie hohen Temperaturen und Drücken standhalten.