Weinheim, 7. März 2019. Folgen des zu hohen CO2 -Ausstoßes sind globale Klimaprobleme: Freudenberg beteiligt sich deshalb an einer Forschungsinitiative der Landesregierung Baden-Württemberg, des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Industrie, um technologische Lösungen für diese Herausforderungen zu entwickeln. Mit dem Projekt „reFuels – Kraftstoffe neu denken“ sollen neben elektrischen Antrieben Alternativen zu fossilen Treibstoffen etabliert werden. Freudenberg Sealing Technologies (FST) gehört zu den Projektpartnern und treibt Innovationen in diesem Bereich voran.
Deutschland verfehlt seine Klimaziele deutlich. Im Jahr 2020 wird Deutschland nur 32 Prozent weniger Emissionen ausstoßen als im Vergleichsjahr 1990. Das Ziel lag bei einer Verminderung von 40 Prozent. Innovationen in diesem Bereich sind essentiell. Dazu zählt die Entwicklung von regenerativen Kraftstoffen mit neutraler Klimabilanz. Denn der von fossilen Kraftstoffen getriebene Individual- und Schwerlastverkehr trägt in Deutschland 20 Prozent zum Ausstoß von CO2 und damit wesentlich zum Klimawandel bei.
Die Herausforderung: Die neuartigen Kraftstoffe dürfen sich nicht negativ auf die Fahrzeuge und deren Komponenten auswirken. In der Freudenberg Gruppe beschäftigen sich Techniker und Entwickler mit der Frage, wie Fahrzeuge auf alternative Kraftstoffe und Dichtungswerkstoffe auf diese unterschiedlichen Medien reagieren. Synthetische Kraftstoffe sind flüssige oder gasförmige Treibstoffe, die nicht auf Basis fossilen Rohöls, sondern mit Hilfe von Sonnen- und Windenergie aus Kohlen- und Wasserstoff hergestellt werden. Sie können Kraftstoffen beigemischt werden und erzielen dadurch sofort eine Minderung der CO2-Emissionen, sofern der verwendete Kohlenstoff zuvor aus der Luft abgeschieden oder aus unvermeidbaren Industrieabgasen gewonnen wurde.
In einer Versuchsreihe hat FST nun erstmals das Verhalten von Dichtungsmaterialien untersucht, die längere Zeit Oxymethylenether (OME), einem der meistdiskutierten synthetischen Kraftstoffe, ausgesetzt wurden. Die Versuchskraftstoffe bestanden aus einem Standard-Diesel, dem OME in Konzentrationen von 10 bis 30 Prozent Volumenanteil zugemischt wurde. Weitere Versuche erfolgten mit reinem OME und als Referenz mit 100 Prozent fossilem Diesel.
Was die Versuchsreihe belegte: Bei einer OME-Beimischung von bis zu 30 Prozent zu konventionellem Diesel zeigten alle getesteten Werkstoffe aus Fluorkautschuk nur eine unbedenkliche Quellungszunahme auf niedrigerem Niveau. Das bedeutet: Es werden fossile Brennstoffe eingespart. „Wir könnten also sofort einen gewissen Anteil des fossilen Dieselkraftstoffs durch OME ersetzen“, folgert Dr. Boris Traber, Leiter der weltweiten Werkstoffvorentwicklung bei FST. „Und wir haben die passenden Werkstoffe für die Dichtungen im Kraftstoffsystem.“ Aus Sicht der Freudenberg Gruppe ist man somit gut vorbereitet auf die nächste Generation von regenerativen Kraftstoffen.