Technologiekonzern legt Geschäftszahlen für 2023 vor

  • Betriebsergebnis liegt mit 1,1 Milliarden Euro erstmals bei über einer Milliarde Euro (plus 15 Prozent) 

  • Rekordumsatz von 11,9 Milliarden Euro (plus 1,3 Prozent) erzielt 

  • Eigenkapitalquote beträgt 56 Prozent (plus 2 Prozentpunkte) 

  • Investitionen in Forschung und Entwicklung legen auf 604 Millionen Euro (plus 4,6 Prozent) zu 

Das Technologieunternehmen Freudenberg berichtet im Jahr seines 175-jährigen Jubiläums weiter von solidem Wachstum. Betriebsergebnis, Umsatz und Investitionen in Forschung und Entwicklung erreichten im Geschäftsjahr 2023 Bestwerte.  

„Das Geschäftsjahr 2023 war ein Jahr mit zahlreichen Rekorden. Bei Umsatz und Betriebsergebnis erreichten wir die höchsten Werte aller Zeiten. Wie eindrucksvoll diese Werte sind, wird deutlich, wenn wir auf die vergangenen zehn Jahre zurückblicken. Innerhalb einer einzigen Dekade haben wir unseren Umsatz und unser Betriebsergebnis mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 6 bzw. 7,7 Prozent in etwa verdoppelt. Unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung sind sogar noch stärker gewachsen – jährlich um 9,4 Prozent – und haben sich damit nahezu verdreifacht. Mein Dank gilt allen Mitarbeitenden weltweit für ihr Engagement, mit dem sie zu diesen historischen Ergebnissen beigetragen haben“, sagte Dr. Mohsen Sohi, CEO der Freudenberg-Gruppe anlässlich der Veröffentlichung der Geschäftszahlen.

Die Zahlen im Detail 

Im Geschäftsjahr 2023 erzielte Freudenberg einen Umsatz in Höhe von 11.902,8 Millionen Euro. Der Umsatz steigerte sich damit in einem herausfordernden Marktumfeld um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (11.753,1 Millionen Euro). Organisch, also aus eigener Kraft, ist das Unternehmen um rund 3,5 Prozent gewachsen. Wechselkurseffekte in Höhe von 316,0 Millionen Euro hatten allerdings einen negativen Effekt auf den Umsatz. Sie wurden vor allem durch die Kursentwicklung des US-Dollar und des chinesischen Renminbis geprägt.  

Das Betriebsergebnis von 1.081,6 Millionen Euro lag mit einem Wachstum von rund 15 Prozent deutlich über dem Vorjahresniveau von 941,8 Millionen Euro. Wesentliche Erfolgsfaktoren sind das innovative Produktangebot, kundenorientierte und flexible Problemlösungen für verschiedene Branchen sowie die strukturierte Expansion in attraktive Märkte und strategische Geschäftsfelder. Die Umsatzrendite verbesserte sich auf 9,1 Prozent (Vorjahr: 8,0 Prozent).  

Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von 1.403,7 Millionen Euro erzielt. Dies entspricht einer Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr um 796,0 Millionen Euro. Diese Entwicklung resultierte im Wesentlichen aus dem Anstieg des Ergebnisses vor Ertragsteuern sowie dem Rückgang des Working Capital. 

Die ohnehin bereits komfortable Eigenkapitalquote ist im Berichtsjahr erneut gestiegen und liegt jetzt bei 56 Prozent (Vorjahr: 54 Prozent). 

Die Ratingagentur Moodyʼs Deutschland GmbH, Frankfurt am Main, hat Freudenberg mit „A3“, Ausblick stabil, bewertet. Damit hat die Unternehmensgruppe weiterhin ein sogenanntes Single-A-Rating. Freudenberg besitzt dadurch eine sehr gute Bonitätseinschätzung. 

Forschung und Entwicklung 

„Der unternehmerische Erfolg ermöglicht es, steigende Summen in unsere Zukunftsfähigkeit zu investieren – in Forschung und Entwicklung, Anlagen und Technologien“, führte Sohi aus. „Wir haben die Investitionen in Forschung und Entwicklung weiter deutlich um 4,6 Prozent gesteigert.“ 

Im Geschäftsjahr 2023 hat Freudenberg Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Höhe von 603,6 Millionen Euro (Vorjahr: 576,8 Millionen Euro) durchgeführt. Dies entspricht 5,1 Prozent des Umsatzes (Vorjahr: 4,9 Prozent). Freudenberg bewertet die Effektivität seiner Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten anhand des Anteils neuer Produkte (Produkte jünger als vier Jahre) am Gesamtumsatz. Dieser Anteil lag 2023 bei 32,4 Prozent (Vorjahr: 31,6 Prozent).

Investitionen 

Bereinigt um Akquisitionen betrugen 2023 die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 452,7 Millionen Euro (Vorjahr: 401,5 Millionen Euro).  

Die Freudenberg-Gruppe investierte weltweit. Die Geschäftsgruppe Freudenberg e-Power Systems baute ihre Fertigungs- und Montagekapazitäten zur Herstellung von Batteriesystemen in den USA aus. Freudenberg Sealing Technologies bezog im spanischen Parets del Vallès ein neues Werk für die Herstellung von Elastomerprodukten für die Automobilindustrie. In Morinda, Indien, hat Freudenberg in den Bau eines neuen Produktionswerks für die Geschäftsgruppe Vibracoustic und das Joint Venture Freudenberg-NOK India investiert.  

Die Investitionen in Deutschland beliefen sich 2023 auf 174,1 Millionen Euro (Vorjahr: 144,3 Millionen Euro). Freudenberg Performance Materials nahm eine neue Fabrik für Gasdiffusionslagen (Schlüsselkomponente der Brennstoffzelle) in Weinheim in Betrieb. EagleBurgmann begann in Wolfratshausen mit dem Bau eines neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums und setzte die Projekte zur Modernisierung, Automatisierung und Digitalisierung der Produktion von Gleitringdichtungen und anderen Produkten in Eurasburg fort. Freudenberg Medical investierte in den Aufbau des neuen Produktionsstandorts für Hemoteq in Alsdorf.

Mitarbeitende 

Die Unternehmensgruppe beschäftigte zum 31. Dezember 2023 in 60 Ländern 52.241 Mitarbeitende aus 148 Nationen. In Deutschland lag die Zahl der Mitarbeitenden bei 12.875 (Vorjahr: 12.413), in Europa (ohne Deutschland) bei 14.981 (Vorjahr: 14.924), in Nordamerika bei 12.285 (Vorjahr: 11.867), in Asien bei 10.527 (Vorjahr: 10.711), in Afrika/Australien bei 475 (Vorjahr: 543) und in Südamerika/Zentralamerika bei 1.098 (Vorjahr: 1.004). 

CO2-neutral bis 2045 

Die Freudenberg-Gruppe treibt die Energiewende voran – mit ihren Produkten und dem Anspruch, bis 2045 CO2-neutral zu sein. Das Thema Nachhaltigkeit hat für Freudenberg Priorität: Für das Unternehmen geht es dabei vor allem um Ressourceneffizienz bei Energie- und Materialeinsatz. Bis zum Jahr 2045 will Freudenberg seine CO2-Emissionen auf null reduzieren – hauptsächlich durch Energieeinsparungen, Elektrifizierung, den Einkauf und die eigene Produktion von Grünstrom.  

Freudenberg bezieht seit Jahren Grünstrom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen, zum Teil aus eigener Produktion. Weltweit gingen rund 20 neue (Photovoltaik-)Anlagen in Betrieb. Zusätzlich befinden sich rund 60 in unterschiedlichen Stadien der Planung und Realisierung.  

Im Jahr 2023 hat Freudenberg den Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch von 30 auf 36 Prozent erhöht. Um erneuerbare Energien systemtechnisch optimal einzubinden, hat Freudenberg kürzlich einen ersten sogenannten Microgrid in Berlin installiert. Dabei handelt es sich um ein Batteriesystem, das wie ein virtuelles Kraftwerk arbeitet. Freudenberg deckt damit seine Spitzenbedarfe, stabilisiert das öffentliche Stromnetz und senkt seine Stromkosten. 

Gesellschaftliches Engagement  

Freudenberg setzt sich seit der Gründung des Unternehmens für die Gesellschaft ein. Gesellschaftliches Engagement geht bei Freudenberg über die Wertschöpfungskette hinaus. Die Unternehmensgruppe will rund um ihre Standorte als guter Nachbar anerkannt sein und unterstützt ein breites Spektrum an sozialen Projekten – von der kleinen Initiative vor Ort bis hin zu komplexen internationalen Programmen. 

Mit dem Programm „education and environment” wird das gesellschaftliche Engagement seit 2015 gestärkt. Ziel des Programms ist, Menschen Zugang zu Bildung und Arbeit zu ermöglichen und den Umweltschutz zu fördern. Die Initiative ergänzt bestehende Einzelinitiativen auf Basis eines festgelegten Kriterienkatalogs und ist auf allen Kontinenten etabliert. Die Fördersumme beträgt derzeit insgesamt 21 Millionen Euro. 

Anfang des Jahres spendete das Unternehmen für die Erdbebenopfer in der Türkei kurz nach der Katastrophe 250.000 Euro an die Aktion Deutschland Hilft e. V. und das Rote Kreuz / Türkischer Roter Halbmond. Verschiedene Geschäftsgruppen leisteten zusätzlich Sachspenden für die betroffene Region. 

Ausblick 

Wir rechnen weiterhin mit wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten. Teilweise verstärkt durch den Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten ergeben sich Herausforderungen wie Risiken in der Energieversorgung, Rohstoffengpässe, Preissteigerungen, Lieferschwierigkeiten von Lieferanten und der Arbeitskräftemangel. Um diese Themen zu meistern, werden wir an jedem Standort weltweit agil bleiben und weiterhin schnell und flexibel auf die sich ständig ändernden Anforderungen reagieren. Ein Fokus liegt dabei stets auf der Kundenorientierung. Dieses Prinzip gilt für jede Branche und Region. Dabei wollen wir auch weiterhin in langfristige Projekte investieren. Wichtige strategische Themen werden für uns nach wie vor der Wandel in der Mobilität, Digitalisierung und nachhaltige Lösungen sein.

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