- Freudenberg Medical produziert innovativen Überwachungsgürtel Bambi Belt aus Silikon für Frühgeborene
- Erste Studien in Krankenhäusern erfolgreich
Weinheim, 16. November 2021. Am 17. November ist Welt-Frühgeborenen-Tag. Rund 15 Millionen Frühchen kommen jedes Jahr weltweit vor dem errechneten Geburtstermin auf die Welt, so die Weltgesundheitsorganisation. Die Folge: Rund 42 Tage auf einer neonatologischen Intensivstation, wo die Frühgeborenen unter medizinischer Beobachtung der Vitalparameter liegen. Eines von zwei Frühgeborenen entwickelt Konzentrationsprobleme und kognitive Beeinträchtigungen. Denn die verkabelte Überwachung verursacht Schmerzen und Stress durch die Überwachungselektroden sowie die Trennung von der Mutter. Die Idee für einen hautschonenden Überwachungsgürtel hatte im Jahr 2008 der Kinderarzt und Neonatologe Sidarto Bambang Oetomo. Heute leitet er gemeinsam mit seinem Sohn Fabio Bambang Oetomo und 13 Mitarbeitenden das Unternehmen Bambi Belt in Eindhoven in den Niederlanden. „Es war ein langer Weg. Aber ein Produkt, dass das Leben so vieler Frühgeborener verbessern kann, ist jede Mühe wert“, so Fabio Bambang Oetomo. Das Team von Freudenberg Medical unterstützte die Herstellung des Gurtes mit Materialexpertise sowie Prozess- und Produktionswissen aus der Medizintechnologie. So entstanden die ersten Prototypen. Auch Kleinserien und große Stückzahlen sind geplant.
Der innovative Bambi-Gürtel ist kabellos, so dass das Frühgeborene von den Eltern einfach aus dem Inkubator genommen werden kann. Außerdem verletzt er die Haut nicht. Der Gürtel ist ein schmales Band, das um die Brust des Kindes gelegt wird. Sensoren senden die Signale an einen tragbaren Monitor. Das Band ermöglicht zusätzlich die Überwachung der elektrischen Aktivität des Herzmuskels und die Atmungsaktivität von Frühgeborenen mit nur 500 oder 600 Gramm, deren Haut noch zu empfindlich für Klebeelektroden ist. Bei ihnen werden bisher in den Kliniken über eine Art Pflaster am Fuß nur die Herzfrequenz und der Sauerstoffgehalt im Blut gemessen. Denn auf dem Markt gibt es weder klebefreie Elektroden noch solche, die speziell für die empfindliche Haut von Frühgeborenen entwickelt wurden. Das bedeutet Verletzungen beim Umsetzen der Elektroden auf der Haut, oft auch Infektionen.