Die Belastung der Luft durch Stickstoffdioxid an dicht befahrenen Straßen in Ballungsräumen wird seit Jahren diskutiert. Diese Luftschadstoffe sind auch im Innenraum von Autos zu finden. Eine ADAC-Studie zeigt, dass Aktivkohle-Kombifilter nicht nur Sand, Staub und Partikel vom Fahrzeuginnenraum fernhalten, sondern auch eine deutliche Reduzierung von gasförmigen Schadstoffen wie etwa Kohlenwasserstoffe, Schwefeldioxid und Stickstoffdioxid bewirken. Die neueste Generation Kfz-Innenraumfilter filtert sogar kleinste Allergene und Partikel aus der Luft und schützt so noch besser vor Allergien und Lungenkrankheiten. Freudenberg Filtration Technologies entwickelt und verkauft innovative Aktivkohle-Kombifilter. Freudenberg blickt dabei auf eine lange Historie seiner Filtertechnologie zurück: Vor mehr als 30 Jahren entwickelte das Unternehmen den ersten serienmäßig eingebauten Kfz-Innenraumfilter und initiierte damit nicht nur eine neue Produktkategorie, sondern einen ganzen Industriezweig: Als erstes Modell weltweit hatte 1989 der Kultroadster Mercedes-Benz SL einen serienmäßig eingebauten Kfz-Innenraumfilter. Marken wie BMW, VW und Audi zogen kurz darauf nach und boten Innenraumfilter in ihrer Sonderausstattung an. 1991 rollte dann der Opel Astra als erstes Fahrzeug für den Massenmarkt mit serienmäßigem micronAir® Kfz-Innenraumfilter vom Band.
Eine erste Idee für einen Kfz-Innenraumfilter stammt aus den 1950er Jahren vom Chauffeur des früheren Unternehmenschefs Hans Freudenberg. Er bemerkte, dass seine Arbeitskleidung durch die in den Autoinnenraum einströmende Luft allmählich verschmutzte. Seine Lösung: Er fixierte einen Vliesstoff vor dem Lufteinlass, der den Staub zurückhielt. Die erste Freudenberg Filterlösung – die Viledon® Filtermatte für industrielle Anwendungen – war geboren und wurde ab 1957 verkauft. Das verwendete Filtermedium bildete eine Grundlage für die spätere Entwicklung des Kfz-Innenraumfilters.
Heutzutage sind in fast jedem Fahrzeug weltweit serienmäßig Innenraumfilter verbaut. Schwer vorstellbar, dass solch ein wichtiges Produkt vor knapp 30 Jahren noch gar nicht existierte. Zuvor wurden Filtrationssysteme lediglich für Verbrennungsmotoren gebaut. „Es war unsere Mission, die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen zu verbessern“, erzählt der damalige Verantwortliche für die Anwendungstechnik Dr. Heinz Reinhardt. „Dieser Anspruch führte zu einer Verlagerung des Schwerpunkts der Filterentwicklung vom Motor hin zu den Personen im Fahrzeuginnenraum.“
Freudenberg erreichte so die Marktführerschaft als OEM-Zulieferer – bis heute. Dabei war das Tempo überraschend hoch. Im Jahr 1989 produzierte Freudenberg 35.000 Exemplare des micronAir® Filters. Als der Auftrag von Mercedes kam, musste es schnell gehen – sehr schnell. Um die Produktionszeitpläne für den neuen SL einzuhalten, musste das Freudenberg Team die Serienproduktion von null auf hundert in nur sechs Monaten hochfahren. Das erforderte höchsten Einsatz aller Beteiligten. Man musste sich Wissen in der Spritzgusstechnik aneignen, Produktionsversuche durchführen und schnellstmöglich in die Kleinserienproduktion einsteigen – ohne Erfahrungswerte auf diesem Gebiet. Nachdem dies gelang, wurde das Produkt in den folgenden 18 Monaten für die Massenproduktion hochskaliert. 1993 wurden bereits 3,6 Millionen Filter pro Jahr verkauft – Tendenz steigend.
Innovation im Eiltempo
Mit dem kommerziellen Erfolg des Kfz-Innenraumfilter-Konzepts folgten Innovationen am laufenden Band. Bereits 1993 hatte das Entwicklerteam die Arbeit an einem Aktivkohlefilter aufgenommen, der noch immer die Basis heutiger Kombifilter ist. Von Anfang an wurden alle micronAir® Produkte mit einem innovativen plissierten Filtermedium ausgestattet. Die Folge: ein bis dahin unerreichter Schutz vor Pollen und Feinstaub, der sich zudem an unterschiedlichste Effizienzvorgaben anpassen lässt. So konnten beispielsweise Premiumhersteller besonders für den europäischen Markt höchste Filtrationsleistungen spezifizieren, während für den Massenmarkt sinnvolle Kompromisse zwischen Effizienz und Preisgestaltung gefunden wurden.
1995 verließ dann der erste Kombifilter das Werk und gehörte ab 1997 zur Serienausstattung zahlreicher Fahrzeuge. Bei diesem Modell liefert eine Schichtung von Aktivkohle und Filtermedium zusätzlichen Schutz vor Schadgasen und unangenehmen Gerüchen. Parallel dazu entwickelte Freudenberg in enger Zusammenarbeit mit Automobilherstellern und Erstausrüstern viele modellspezifische Kfz-Innenraumfilter. Bis heute sind diese Kollaborationen ein zentraler Bestandteil der Arbeit. 2016 wurde die micronAir® proTect line auf den Markt gebracht. Die Innenraumfilter der Reihe sind in der Lage, selbst kleinste Allergene und Partikel aus der Luft zu filtern und so noch besser Allergien und Lungenkrankheiten vorzubeugen. Die neueste Innovation sind die micronAir® Gas Shield-Aktivkohle-Module für Kfz-Innenraumfilter. Seit Anfang 2019 bieten diese gezielten Schutz vor zahlreichen gasförmigen Schadstoffen – von Stickstoff- und Schwefeldioxid über Ammoniak und Ozon bis hin zu Aldehyden.
Für 30 Jahre innovative Produktentwicklung ist der intensive Austausch mit der Automobilindustrie, Klimaanlagenherstellern, Forschungsinstituten, Aufsichtsbehörden und der Öffentlichkeit die treibende Kraft. Besonders die Anforderungen der Endkunden und Hersteller sind ein wesentlicher Aspekt. Die Einsichten durch diese Gruppen helfen, das Wissen und die Produkte von Freudenberg immer weiter zu entwickeln und zu verbessern. Der micronAir® Kfz-Innenraumfilter ist 2019 30 Jahre alt und hat einen neuen Bereich innerhalb der Automobilindustrie etabliert. Auch im Zuge der neuen Mobilität prägen der Innenraumfilter sowie die Erfahrung, das Wissen und der Erfindergeist von Freudenberg bereits heute die Zukunft des Gesundheitsschutzes, der Sicherheit und des Komforts im Autoinnenraum.