Portfolio
Im Dezember 2022 hat das Freudenberg-Unternehmen SurTec International GmbH, Bensheim, Deutschland, die omniTECHNIK Mikroverkapselungs GmbH, München, Deutschland, übernommen – einen Spezialisten für Schraubensicherungen. Teil der Übernahmevereinbarung ist auch der Erwerb aller Anteile an Precote USA LLC, East Lansing, Michigan, USA, durch SurTec Inc., Upper Arlington, Ohio, USA.
Mitarbeitende
Freudenberg hat im vergangenen Jahr rund 7.800 Mitarbeitende neu eingestellt. Das sind rund 1.000 Mitarbeitende mehr als im Vorjahr und ein Plus von 14 Prozent. Schwerpunkte der Einstellungen lagen in den Regionen Europa sowie Nordamerika, China und Indien.
Die Unternehmensgruppe beschäftigte zum 31. Dezember 2022 in 60 Ländern mehr als 51.000 Mitarbeitende aus 146 Nationen. Dabei gab es Zuwächse in allen Regionen: in Deutschland auf 12.413 (Vorjahr: 11.918), in Europa (ohne Deutschland) auf 14.924 (Vorjahr: 14.450), in Nordamerika auf 11.867 (Vorjahr: 11.528), in Asien auf 10.711 (Vorjahr: 10.474), in Afrika/Australien auf 543 (Vorjahr: 542) und in Südamerika/Zentralamerika auf 1.004 (Vorjahr: 924).
Freudenberg investiert zudem in die Ausbildung junger Menschen. Im Jahr 2022 begannen 123 Personen (Vorjahr: 91) bei den deutschen Freudenberg-Gesellschaften eine Ausbildung. Das sind rund ein Drittel mehr Auszubildende als im Vorjahr. Insgesamt befanden sich 351 Personen allein in Deutschland in einer Ausbildung. Daneben bildet das Unternehmen in 14 weiteren Ländern aus.
Mobilität: Batterie – und Brennstoffzellengeschäft zukunftsfähig aufstellen
Die Produkte von Freudenberg treiben Zukunftsthemen wie die Energiewende voran. So investiert die Unternehmensgruppe in die Mobilität der Zukunft – in Batterie-, Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie sowie die Entwicklung von Hightech-Komponenten für Nutzfahrzeuge. Die Strategie geht auf, dies belegt zum Beispiel ein Umsatzplus von rund 50 Prozent bei den Komponenten.
Aufgrund des Wachstumspotenzials wurde im April 2022 eine neue Geschäftsgruppe gegründet: Freudenberg e-Power Systems. Mit großer Erfahrung und Kompetenz in Batterie- sowie Brennstoffzellentechnologie bietet das Unternehmen emissionsneutrale Energiesysteme für Schwerlastanwendungen. Im Brennstoffzellen-Technologiezentrum von Freudenberg in München arbeiten bereits heute rund 100 Expertinnen und Experten. Die Geschäftsgruppe hat mit dem weltweit ersten typgeprüften Methanolbetriebenen Brennstoffzellensystem für den maritimen Bereich einen Meilenstein erreicht. Das System ermöglicht, die Hochseeschifffahrt klimaneutral, effizient und sicher zu betreiben.
Daneben hat Freudenberg e-Power Systems eine Kooperation mit dem Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen abgeschlossen. Ziel ist, ein Brennstoffzellen-Batterie-Antriebssystem und die dafür nötigen Komponenten zu entwickeln. Diese emissionsfreien Brennstoffzellen werden herkömmliche Dieselantriebe in Bussen und Lkw ersetzen sowie in maritimen Anwendungen zum Einsatz kommen. In diesem Jahr sollen erste Prototypenfahrzeuge auf den Straßen erprobt werden und die Serienproduktion starten.
Außerdem haben Freudenberg e-Power Systems und LG Energy Solution einen mehrjährigen Vertrag über die Lieferung von Lithium-Ionen-Batteriezellenmodulen unterzeichnet. So erweitert Freudenberg seine Kapazitäten, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
Zudem übernahm die Geschäftsgruppe Anfang Januar 2023 die verbleibenden Anteile an XALT Energy, LLC, Wilmington, Delaware, USA. Bis dahin hatte Freudenberg 50,1 Prozent der Anteile an dem Joint Venture gehalten. XALT Energy stellt Lithium-Ionen-Batteriezellen her, ihre Tochtergesellschaft Freudenberg Battery Power Systems, LLC, Wilmington, Delaware, USA, entwickelt und produziert vollständige Batteriesysteme.
Klimaneutral bis 2045 – mehrstufige Strategie
„Wir treiben die Energiewende voran“, so Sohi. „Ein Beispiel ist der Ausbau des Batterie- und Brennstoffzellengeschäfts. Ein anderes ist unser Anspruch, bis 2045 klimaneutral zu sein.“ Freudenberg setzt dabei auf eine mehrstufige Strategie aus Energieeinsparung, Elektrifizierung, dem Einkauf und der eigenen Produktion von grünem Strom sowie der Kompensation des CO2-Ausstoßes. Dabei wird die Eigenerzeugung von grünem Strom zunehmend wichtiger. Die Stromerzeugung erfolgt dabei hauptsächlich über Photovoltaikanlagen auf Gebäudedächern der Freudenberg-Standorte weltweit – von China über Mexiko bis Spanien.
Neben der Eigenproduktion setzt Freudenberg auch auf den Zukauf von Grünstrom: Die Unternehmensgruppe gilt als verlässlicher Partner, wodurch es gelingt, langfristige Lieferverträge für Grünstrom mit Energieversorgern abzuschließen. Beispiele sind die Belieferung mit Solarstrom durch den größten Photovoltaik-Park Deutschlands in „Tramm-Göthen“ oder die Beteiligung am erzeugten Strom des Offshore-Windparks „Nordsee Ost“. Ende des Jahres 2022 haben die Freudenberg-Standorte in Dänemark, Schweden und Österreich zu 100 Prozent Grünstrom bezogen. Weitere Standorte werden 2023 folgen. In Deutschland zählen zum Beispiel Berlin, Hamburg, Oberwihl und Emmerich zu den CO2-neutralen Standorten. Im Jahr 2022 hat Freudenberg den Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch von 21 auf 30 Prozent erhöht.
Gesellschaftliches Engagement
Freudenberg setzt sich seit Gründung des Unternehmens für die Gesellschaft ein. Mit dem Programm „Education and Environment“ wird das gesellschaftliche Engagement gestärkt. Ziel ist, Menschen Zugang zu Bildung und Arbeit zu ermöglichen und den Umweltschutz zu fördern. Seit Beginn des Programms im Jahr 2015 hat die Unternehmensgruppe insgesamt 18 Millionen Euro zur Förderung von gemeinnützigen Projekten bereitgestellt und bereits rund 170 Projekte gefördert, davon 40 in Europa.
Ein Beispiel dafür, wie das Geld eingesetzt wird: Viele Kinder in Vietnam leiden unter harten sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen. Von den Familienangehörigen zurückgelassen oder verwaist, sind sie auf sich allein gestellt. Die SOS-Kinderdörfer in Vietnam kümmern sich um solche Kinder. Die Mitarbeitenden von Klüber Lubrication in Vietnam unterstützten im vergangenen Jahr die Arbeit der SOS-Kinderdörfer in Ben Tre und Da Lat in Südvietnam.
Ausblick
Wir rechnen weiterhin mit wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten. Teilweise verstärkt durch den Krieg in der Ukraine und die COVID-19-Pandemie ergeben sich Herausforderungen wie Risiken in der Energieversorgung, Rohstoffengpässe, Preissteigerungen, Lieferschwierigkeiten von Lieferanten und der Arbeitskräftemangel. Um diese Themen zu meistern, werden wir an jedem Standort weltweit agil bleiben und weiterhin schnell und flexibel auf die sich ständig ändernden Anforderungen reagieren. Ein Fokus liegt dabei stets auf der Kundenorientierung. Dieses Prinzip gilt für jede Branche und Region. Dabei wollen wir auch weiterhin in langfristige Projekte investieren. Wichtige strategische Themen werden für uns nach wie vor der Wandel in der Mobilität, Digitalisierung und nachhaltige Lösungen sein.